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THALIA - Cinema . Coffee and Cycling

Kinoprogramm Donnerstag, 08.05.2025 - Mittwoch, 14.05.2025

Dear Future - Dresdner NachhaltigkeitsfestivalMade in Ethiopia

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
18:30

Regie: Max Duncan, Xinyan Yu, (USA/Äthiopien/Kanada), 2024

Made in Ethiopia

Erzählt wird die Geschichte der äthiopischen Stadt Dukem und deren Transformation von einer traditionellen, landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zu einem Zentrum der Globalisierung. Nach der Errichtung der Eastern Industry Zone durch ein chinesisches Investitionskonsortium strebt die ehrgeizige Direktorin des Industrieparks, Motto, eine Expansion an, die große Teile des noch vorhandenen Ackerlandes von Dukem beanspruchen wird. Der Film begleitet u.a. die Bäuerin Workinesh, die eine gerechte Entschädigung für die Landnahme fordert, sowie die Fabrikarbeiterin Beti, die von den Versprechungen des Industrieparks auf Wohlstand träumt. Die Regisseure Xinyan Yu und Max Duncan und die Produzentin Tamara Dawit beleuchten über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg den zunehmenden und oft missverstandenen Einfluss Chinas auf Afrika. Mit einer nuancierten und multiperspektivischen Herangehensweise bietet der Film einen Einblick in das komplexe Verhältnis zwischen Tradition und Moderne, Wachstum und Wohlstand, sowie die Auswirkungen von wirtschaftlicher Entwicklung auf die Bevölkerung.

Eintritt frei, gib was du kannst

Im Anschluss an den Film laden wir zu einem gemeinsamen Filmgespräch mit Workinesh Takele Tessema (UNU-Flores) ein.

Das Original ist besser!Oslo-Stories: Träume - Dreams (OmdU)

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
20:00
20:45

Regie: Dag Johan Haugerud, (Norwegen), 2024

Darsteller: Ella Øverbye, Selome Emnetu, Ane Dahl Torp u.a.

Oslo-Stories: Träume - Dreams (OmdU)

Bundesstart - Das Debüt im Thalia

Letzte Vorstellung: Ernest Cole: Lost and Found

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
18:00

Regie: Raoul Peck, (Frankreich/USA), 2024

Letzte Vorstellung: Ernest Cole: Lost and Found

Eine Schwarz-Weiß-Fotografie ist nicht schwarz und weiß. Sie setzt sich zusammen aus unzähligen kleinen schwarzen Punkten, und deren Abstufungen. Nur die Leerstellen sind Weiß. Wollen wir das Bild verstehen, was wir betrachten, braucht es einen gewissen Abstand. Geschichte funktioniert ähnlich. Aus der Flut täglicher Ereignisse entsteht nach Jahren ein Muster. Vielleicht genügen 26 Jahre Abstand. Für ein sattes Grau. Es war vermutlich die Hasselblad Foundation, die 2016 aus einem schwedischen Banktresor den Nachlass freigab, welcher diesem Film zu Grunde liegt; Tagebücher, Bänder, Notizen und ca 60.000 Negative des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole, der 1990 obdachlos in New York gestorben ist. Als der junge Cole 1966 aus Südafrika floh, mit seinem fertig konzipierten Bildband über die Apartheid im Kopf und den versteckten Negativen im Gepäck, suchte er nach Abstand. 26 Jahre wuchs er auf in Angst, in Elend und Ungerechtigkeiten, entdeckte beim Betrachten eines Fotobandes von Henri Cartier-Bresson seine Berufung, lernte das Dunkelkammerhandwerk, sammelte jeden einzelnen Tag Beweisfotos, dokumentierte heimlich das Leid in einem Land, wo das Beste, was er je erreichen konnte, war, ein Weißer 3. Klasse zu werden, der bei korrekter Religion & Bildung die Regularien seiner eigenen Unterdrückung zu akzeptieren lernt. Coles Bildband „House of Bondage“ (1967) über die erste Hälfte seines Lebens verschaffte ihm in seiner neuen Heimat USA ein paar Aufträge. Nur kurz verweilte sein Blick auf Oberflächen, bald regulierte er die Tiefenschärfe und entdeckte die Brüche sowie deren Ausmaß. Es ließ ihn erschauern. Auch hier leuchten die Augen der von ihm festgehaltenen Menschen, und zugleich klagen sie dieselben Misshandlungen an, dieselbe rassistische Unterdrückung und dieselbe Ignoranz. Daheim fürchtete er beim heimlichen Fotografieren ins Gefängnis zu kommen, hier fürchtet er beim offiziellen Arbeiten erschossen zu werden. Wofür er einst gefeiert wurde, dafür will ihn hier niemand bezahlen. Die Heimat wird er nie wiedersehen, mehr und mehr befällt ihn die Krankheit vieler Exilanten, Vereinsamung und Depression. Ernest Cole stirbt am 18.02.1990 in New York, eine Woche, nachdem Nelson Mandela in Kapstadt aus dem Gefängnis entlassen wurde. Coles Asche ruht in seiner Heimat, auf seinem Grabstein steht Fotograf.

Regisseur Raoul Peck gibt allen Nachgeborenen die Möglichkeit, vor diesem Fotografen inne zu halten.

alpa kino

Bundesstart - Das Debüt im Thalia

Tardes de soledad - Nachmittage der Einsamkeit

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
22:15

Regie: Albert Serra, (Spanien/Frankreich/Portugal), 2024

Darsteller: Andrés Roca Rey, Antonio Chacón, Francisco Durán «Viruta» u.a.

Tardes de soledad - Nachmittage der Einsamkeit

Eine Corrida, die in Spanien praktizierte Form des Stierkampfes, ist wie ein Abbild des Kosmos. Leben und Tod tanzen miteinander in, sagen wir mal, auf paar tausend Jahre betrachtet, in immer gleichen Schritt. Eine feine Balance. Doch der Mensch greift ein und betrügt. Er setzt dem metaphysischen Chaos seit jeher seine Rituale und Traditionen entgegen. Sowie ein paar elementare Regeln: das Madonnenbild küssen, sich im Spiegel betrachten, die Kleider richten, die Auswahl der Toros (Stiere) loben, sich bekreuzigen, seine picadores anzufeueren, wenn sie Lanzen in den Nacken des Toros stecken, den Rosenkranz beten, das Setzen der schneeweißen banderillas zu beklatschen, denToro zu lesen, am Grad der Ausblutungen den Schritt in die Arena bemessen, dem Toro den Rücken anzubieten, ihn aufzunehmen, ihn verhöhnen, Murren und Stille ertragen, im Hohlkreuz erstarren, die Faena auszukosten, durch die Luft zu fliegen, unter seinen Hufen zusammenzurollen, die Muleta fliegen zu lassen, sich den Toro zurechtzustellen, mit dem Degen in das Herz des Toros einzudringen, sich zu bekreuzigen, das Blut aus dem Gesicht zu waschen, den Genickstoß zu setzen, den toten Toro eine Runde durch die Arena zu schleifen, die ovaciones zu ernten, die montera zu drehen, ein oder gar zwei Ohren abzuschneiden, 100.000 Euro kassieren, Eis auf die Prellungen zu legen, der Heiligen Mutter Gottes zu danken, die blutigen Kleider zu wechseln, die Speichelleckereien seiner cuadrilla zu ertragen, das Blut aus den Wunden zu waschen, und den Toro, das Publikum sowie das Leben zu verhöhnen, nicht ohne das Madonnenbild zu küssen. „Was ist das Leben schon wert, wenn du Eier hast“? Regisseur Albert Serra verfolgt den peruanischen Star-Matador Andrés Roca Rey bei seiner blutigen Tournee durch Spanien.

Bundesstart - das Debüt im Nanoplex