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19:00 |
Es ist die Frage, die die Menschheit beschäftigt und bis weilen sogar entzweit: Wie können wir sicherstellen, dass diese eine uns zur Verfügung stehende Erde uns und unsere Nachkommen ernährt, wenn wir sie doch durch die permanente Ausbeutung auf Dauer früher oder später zerstören werden?
Diese Frage stellt sich auch Valentin Thurn. Der Regisseur, Aktivist und Bestseller-Autor, will dieser Frage mittels seiner Dokumentation auf den Grund gehen. Er lässt den Zeigefinger dabei weitestgehend stecken. Aber er scheut sich eben auch nicht, dahin zu gehen, wo es weh tut. Mit offenen Augen und Ohren begegnet er allen Seiten gleichermaßen: Den Biolandwirten ebenso wie den Vertretern der Massenproduktion.
Wie werden sich die prognostizierten zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050 ernähren?
In seinem Werk »Taste the waste« hat er bereits im Jahr 2011 auf die Verschwendung von Lebensmitteln hingewiesen. Nun also erneut ein Streifen, der sich mit dem ernsten, aber dennoch häufig vernachlässigten Thema des Lebensmittelkonsums beschäftigt.
Der Film kann natürlich nicht mit einer Patentlösung aufwarten. Aber darum geht es schließlich nicht. Er soll als Denkanstoß dienen; zeigen, was möglich ist und wie man eine Veränderung in die richtige Richtung in Gang bringen kann. Sehenswert!
juko
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15:45 |
Ach Barbies. Sie sind perfekt. Sie leben an einem perfekten Ort. Sie genügen sich selbst. Jeder ihrer Tage ist der beste Tag ever. Doch die heile Welt zeigt Risse: Eine Barbie, die barbie-hafteste von allen, wird imperfekt. Sie denkt an den Tod und ihre Füße senken sich von High Heel- auf Birkenstock-Niveau. Barbie hat eine existenzielle Krise, verlässt ihre pinkfarbene Villa und reist in die sogenannte Realität. Ken kommt auch mit. Ohne zu viel zu spoilern: Die beiden fallen auf und machen Ärger. Nicht nur wegen ihrer ambitionierten Outfits.
Barbie kam 1959 auf den Markt. Inzwischen gibt es knapp 40 für Kinder (sprich Mädchen) produzierte Barbie-Filme. Jetzt hat sich Arthouse-Regisseurin und Feministin Greta Gerwig (»Ladybird« und »Little Woman«) die polarisierendste Puppe der Welt vorgeknöpft und einen Erwachsenenfilm gedreht. Die Resonanz war schon im Vorfeld erstaunlich. Ein Foto von Margot Robbie im pinkfarbenen Outfit löste den „Barbie Core“ aus. Megan Fox, Hailey Bieber und Kim Kardashian machten auf Real-Life-Barbies. Sicher ist, dass Greta Gerwig auf etwas anderes hinaus will und dafür einen beeindruckenden Cast versammelt hat. Dass Ryan Gosling den Ken an Margot Robbies Seite spielt, löste vehemente Diskussionen aus. Zu alt, zu wenig dem Ken-Schönheitsideal entsprechend sei er. Allein diese Aufregung ist schon Gold wert. Was sind Barbie und Ken? Toxische Plastik-Perfektion oder inklusive Pop-Figuren? Da ploppen noch eine Menge weiterer Themen auf. Die kann man diskutieren. Man kann sich aber auch einfach in den Sessel pressen und überwältigen lassen, von dem großen Barbie- und Ken-Schaulaufen mit Ariana Greenblatt, John Cena, Will Ferrell, Rhea Perlman und Emma Mackey in den Kostümkrachern von Jaqueline Durran (Oscars für »Anna Karenina« und »Little Women«). Und auf die Ohren gibt’s den Sound von Großmeister Alexandre Desplat.
Grit Dora
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18:00 | 18:00 |
Das Schiff „Adamant“ ist eine psychiatrische Tagesklinik in Paris und liegt am Quai de la Rapée, am rechten Seine-Ufer. Hier werden Patientinnen der ersten vier Pariser Arrondissements betreut. Oder um es mit ihren Worten zu sagen; hier suchen jene verkrachten Existenzen Schutz vor dem Lärm der Großstadt, die keine baguette magique, keinen Zauberstab haben. Hier ergründen sie gemeinsam, warum alle an Bord, ohne es zu wissen, Schauspielerinnen sind, warum das Wechselgeld in der Tageskasse der Kaffeebar nicht stimmt, wie es Doisneau verdammt noch mal gelang, dieses Liebespaar vor dem Rathaus zu fotografieren und warum Muriels Gottesanbeterin im Malkurs eine Fliege trägt zum Essen. Zu den erklärten Gefahren bei der psychiatrischen Behandlung von Menschen zählen Wiederholung, Hierarchie, Rückzug, Trägheit, Bürokratie…, weiß Regisseur Nicolas Philibert, dessen Kamera behutsam demonstriert, wie diese Gefahren von der „Adamant“ und ihrer Crew souverän umschifft werden. Unter den Passagieren das Personal auszumachen, fällt zunehmend schwerer, beim Musizieren, Schreiben, Malen, Nähen und Kochen einen Überblick zu behalten über die vielen Talente ebenso. Und überall lauern Überraschungen; wer hätte gedacht, dass Daniel und dessen Bruder einstmals für Wim Wenders' Brüder Travis und Walt in »Paris, Texas« als Vorlage dienten, oder dass der brillante Sänger François ohne Medikamente stehenden Fußes in die Seine spränge.
Nicolas Philibert wünscht sich für die Fortsetzung seines Filmes, an der er gerade arbeitet, ein wenig von der Aufmerksamkeit, die sein Goldener Berlinale-Bär für »Sur l'Adamant« errungen hat. „Was ist verrückt und was normal?“ ist eine unbrauchbare Fragestellung. Und genauso wenig beschreibt die im Grunde korrektere Frage, wer ist krank und wer gesund den Wert eines Menschen. Denn dieser ist unbeschreiblich. Trotzdem werden psychisch Kranke abgesondert, stigmatisiert, und für die Gesellschaft ausrangiert. Es gibt diese Szene, wo die Kamera ein paar der Protagonistinnen beim Containern beobachtet, und dann hören wir eine Stimme beim Zubereiten der geretteten Lebensmittel sagen: „Äußerlich sehen sie beschädigt aus, aber von innen sind sie gut.“
alpa kino
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20:00 | 20:00 | 20:00 | ||||
21:30 |
Im nächtlichen Helsinki begegnet die Supermarktangestellte Ansa (Alma Pöysti) dem Bauarbeiter Holappa (Jussi Vatanen). Sie gibt ihm ihre Telefonnummer, ohne ihren Namen zu verraten. Er verliert den Zettel… So beginnt eine Liebesgeschichte, die von der ersten Kameraeinstellung an den unverwechselbaren Blick des großen Aki Kaurismäki verrät. Prekär ist die Situation dieser zwei Menschen, sie leben ein unscheinbares, eintöniges Leben ohne Aussicht auf Veränderung. Kaurismäki schaut einmal mehr auf Menschen am Rand, entfaltet mit großer Zärtlichkeit die Facetten ihres Lebens und zeigt, wie unter ihrer Schicksalsergebenheit eine winzige, aber zähe Hoffnung auf Veränderung und Neuanfang glüht. Hindernisse gibt es reichlich…
Wie sich Mensch am allermeisten selbst im Weg steht, kann niemand so sparsam und treffsicher erzählen wie der große Finne, der 2017 seinen Ruhestand verkündete. Was ein Glück, dass er nicht durchgehalten hat. Die Kunst, am Beispiel von skurrilen randständigen Figuren existentielle lebensbegleitende Fragen anzusprechen, hat Kaurismäki zur Meisterschaft gebracht. Stilistisch seit Beginn seiner Karriere nahezu unverändert, zeitlich eher in den 1980er Jahren mit vielen Anklängen an die 1950er Jahre angesiedelt, strahlen seine Filme eine frappierende Zeitlosigkeit und Ruhe aus und bezaubern mit ihrem lakonischen Humor. »Fallende Blätter« schließt quasi nahtlos an die sogenannte Proletarier-Trilogie an: »Schatten im Paradies« (1986), »Ariel« (1988) und »Das Mädchen aus der Streichholzfabrik« (1990). Es lohnt sich, auch die alten Filme wieder anzuschauen.
Grit Dora
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21:45 | 21:45 |
Der amerikanische Filmemacher Ira Sachs ist mit seinen Filmen häufiger zu Gast auf der Berlinale und konnte schon einmal den Teddy Award mit nach Hause nehmen. Diese Auszeichnung für einen queeren Film hätte auch sein neuester Film »Passages« verdient. Er erzählt darin eine auf den ersten Blick klassische Dreiecksgeschichte, jedoch erweitert er das Thema um neue und überraschende Aspekte.
In dem 92-Minüter sind Thomas (Franz Rogowski) und Martin (Ben Whishaw) schon lange ein Paar und leben gemeinsam in Paris. Als Thomas, der Filmemacher, nach einer berauschten Nacht Martin davon erzählt, dass er mit einer Frau geschlafen hat, bleibt dieser zunächst ruhig. Doch Thomas scheint sich richtig in Agathe (Adèle Exarchopoulos) verliebt zu haben. Wie soll es nun mit den beiden weitergehen? In diesem queeren Liebes-Dreieck geht es mit der vollen Dosis an Gefühlen wie Liebe, Eifersucht und Nicht-Loslassen-Können drunter und drüber.
Die drei Hauptrollen werden von den drei internationalen Stars, die man aus vielen hochkarätigen Produktionen wie „Transit“ (Rogowski) oder »James Bond 007: Keine Zeit zu sterben« (Wishaw) kennt, perfekt verkörpert. Sie leben den Zwiespalt genauso wie das Hier und Jetzt. Mit ihnen zusammen geht das Publikum in »Passages« gern auf diese Liebesachterbahn und fühlt sich am Ende so erschöpft und glücklich wie nach einer durchtanzten Nacht.
Doreen
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17:15 | ||||||
18:15 |
Trailer: http://youtu.be/FPtpiVTS2y8
Die Dokumentarfilmer Jørgen Leth und Andreas Koefoed haben den dänischen Komponisten Jakob Bro 14 Jahre lang durch Nordamerika, Europa und Japan begleitet und seine musikalischen Begegnungen miterlebt.
Ihr Film zeigt Begegnungen mit einigen der berühmtesten und produktivsten Jazzmusiker der Welt wie Bill Frisell, Lee Konitz, Paul Motian und Midori Takada.
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21:45 |
Nicht oft gibt das Leben einem Menschen die Gelegenheit, einen ganz, ganz alten, tiefverwurzelten Traum zu überprüfen, wie im Fall der südkoreanischen Autorin Young Na (Greta Lee), die nach 25 Jahren ihrem liebsten Schulkameraden Hae Sung (Teo Yoo) in New York begegnet. Die beiden waren als Kinder unzertrennlich und laut Yi-Yun könnten sie füreinander bestimmt gewesen sein. Ihre Wege entfernten sich dennoch, weil Young Na damals schon den Wunsch formulierte, eine gefeierte Autorin im „Westen“ werden zu wollen, vorzugsweise in New York City, und über den Umweg Kanada fand sie nicht nur an die Ostküste, sondern auch zu ihrem neuen Namen Nora, sowie ihrem Mann Arthur (John Magaro). Als sich nun Besuch ankündigt aus Seoul, ist ihnen beiden etwas mulmig zumute. Arthur, der eigentlich die assimilierte Nora geheiratet hat, lauscht gespannt auf winzigste Veränderungen in der Stimme von Young Na, und sie selbst ist nicht mehr länger die taffe Großstädterin, die alles im Griff zu haben scheint. Hat die koreanische Legende vom Yi-Yun sie nun ein zweites Mal liebevoll am Rocksaum berührt? Und kann es etwas bedeuten, wenn ihr das Schicksal zum wiederholten Male leise hinterherruft? Bereits 12 Jahre zuvor hatte sie eine intensive Zeit des Internetkontaktes mit Hae Sung irgendwann abgebrochen, aus Gründen, die ihr jetzt fragwürdig erscheinen. Ihre koreanische Herkunft zu verleugnen, fiele ihr heute nicht mehr im Traum ein. Und so stehen ihr schwerelose 48 Stunden bevor, in denen Young Na und Hae Sung vorsichtig das zarte Gespinst aus Kindheitserinnerungen auf seine Tragfähigkeit überprüfen…
Ob nun vor dem Sonnenaufgang in Wien, nachtwandlerisch in Seattle, oder im Ford Mustang zwischen Deauville und Gare de Nord, die unverhofften Liebesgeschichten und die unerfüllten tragen die bittere Süße in sich, aus der das Kino seit einhundert Jahren seinen besten Honig macht. Die autobiografische Story von Celine Song, die als Kind mit ihren Eltern nach Kanada ausgewandert ist und jetzt in New York das Drehbuch zu ihrem Kinodebüt verfasste, hinterließ beim SUNDANCE Filmfestival und auf der BERLINALE jedenfalls ordentlich süß verschmierte Mäuler und verweinte Augen.
alpa kino